Sechs Tipps für ein gutes Gespräch mit Ihren Kindern über die Unternehmensnachfolge
Wie sprechen Sie am besten mit Ihren Kindern über die Zukunft Ihres Unternehmens? Als erfolgreicher Unternehmer wissen Sie um die Bedeutung langfristiger Planung, aber das Thema mit potenziellen Nachfolgern zu besprechen, kann schwierig sein.
Warum dieses Gespräch für Ihre Nachfolgelösung entscheidend ist
Ein gut durchdachter Nachfolgeplan ist essentiell für die Langlebigkeit und den Erfolg Ihres Unternehmens. Er sichert nicht nur Ihr Lebenswerk, sondern bietet auch einen Leitfaden für die nächste Generation. Ohne einen klaren Plan könnte Ihr Unternehmen in eine ungewisse Zukunft steuern und Ihre Familie mit unnötigen Herausforderungen konfrontiert werden.
Die Risiken der Gesprächsvermeidung
Gehen Sie dem Gespräch aus dem Weg, riskieren Sie unter anderem:
Unklarheit daüber, wer das Unternehmen zukünftig führen soll
Mögliches Desinteresse oder fehlende Vorbereitung Ihrer Kinder auf die Nachfolge
Verpasste Gelegenheit, ein Mentor für Ihre Kinder zu sein und ihr Wissen an sie weiterzugeben.
Potenzielle Familienkonflikte aufgrund unklarer und unerfüllter Erwartungen oder Rollen
Was Sie sich vor dem Gespräch mit Ihren Kindern scheuen
Es braucht den richtigen Moment und eventuell auch Überwindung, das Gespräch zur Nachfolge zu beginnen:
Sie wollen Ihre Kinder zu überfordern oder unter Druck zu setzen
Sie sind sich nicht sicher, ob und in welcher Form Ihre Kinder Interesse am Unternehmen haben
Sie zweifeln an den Fähigkeiten Ihrer Kinder
Sie wollen Ihre Beziehung zum Kind nicht belasten und befürchten zu viele Konflikte bei der Planung Ihres eventuellen Ausstiegs
Sechs Tips für ein gutes Gespräch
Hier finden Sie einige Ansätze, um diese Herausforderungen zu meistern:
Wählen Sie eine passende Umgebung: Schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre außerhalb der Arbeitszeiten
Teilen Sie Ihren unternehmerische Entwicklung: Berichten Sie von Ihren unternehmerischen Erfahrungen, einschließlich Rückschlägen und Erfolgen
Kommunizieren Sie Ihre Vision: Artikulieren Sie klar Ihre Hoffnungen für die Zukunft des Unternehmens
Hören Sie aktiv zu: Ermutigen Sie Ihre Kinder, ihre Gedanken und Bedenken zu äußern, ohne diese zu bewerten oder Ratschläge zu geben
Ermöglichen Sie eine schrittweises Kennenlernen des Unternehmens: Bieten Sie Ihren Kindern die Möglichkeit, verschiedene Aufgaben und Bereiche im Unternehmen im eigenen Tempo kennenzulernen
Holen Sie externe Perspektiven ein: Erwägen Sie die Einbeziehung vertrauenswürdiger Berater oder befreundeter Unternehmer
Beispiel aus der Praxis
Lassen Sie mich ein persönliches Beispiel anführen. Meine Mutter (Maria) baute ein Beratungsunternehmen auf. Als sie die Nachfolgeplanung in Angriff nahm, beschäftigte sie etwa 5 Mitarbeiter. Unser Gespräch verlief folgendermaßen:
(Mutter) - "Wenn du das Geschäft übernimmst, setzt du dich ins gemachte Nest und müsstest nicht so hart arbeiten wie ich, als ich es aufgebaut habe. Du hättest einen unglaublichen Vorsprung und könntest von Anfang an ein gutes Einkommen erzielen."
In Wahrheit war mir ein gemachtes Nest weniger wichtig. ****
Meine Beobachtungen waren:
Sie arbeitete oft abends spät so dass wir mit dem Abendessen auf sie warteten.
Sie klagte beim Abendessen über die Schwierigkeiten des Tages
Sie erzählte selten etwas positives über die Geschäftslage
Was ich gebraucht hätte:
Sichtbare Leidenschaft für ihre Arbeit auch wenn sie lange Arbeitstage erforderte
Mehr Teilen von Erfolgen
Weniger Klagen darüber, wie mühsam es ist, ein Unternehmen zu führen
Gespräche über finanzielle Aspekte und Vorteile der Selbständigkeit
Teilen von Herausforderungen und wie sie plant, diese zu lösen
Ein entspannteres Umfeld für Gespräche, z.B. bei einem Spaziergang
Fragen zu meinen Interessen und Bedenken bezüglich des Unternehmens, ohne gut gemeinte Ratschläge zu platzieren
Fazit
Das Gespräch mit Ihren Kindern über die Unternehmensnachfolge ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung der Zukunft Ihres Unternehmens und zur Wahrung Ihrer unternehmerischen Erbes. Wenn es Ihnen gelingt, diese Gespräche mit Einfühlungsvermögen und Offenheit zu führen, können Sie den Grundstein für einen guten Übergang legen. Gleichzeitig können Sie damit Ihre Kinder unterstützen, ihren eigenen Weg ins Unternehmen zu finden.
Nachfolgeregelung erfordert mehr als nur Planung - es ist ein Transformation Ihrer Denkweise über die Zukunft Ihres Unternehmens. Ausschlaggebend dafür ist eine Kultur der offenen Kommunikation und eine gemeinsame Vision über Generationen hinweg. Damit bauen Sie die nötige Brücke zwischen gegenwärtiger und zukünftiger Führung und legen den Grundstein dafür, dass Ihr Unternehmen auch lange nach Ihrem Ausscheiden wirtschaftlich erfolgreich bleibt.
Welche Fragen könnten Sie stellen, um die Perspektive Ihres Kindes besser zu verstehen?


